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 PDF-DokumentTouren- und Tätikeitsprogramm 2024

Hochtour Piz Medel

Leitung: Lukas Glanzmann

Teilnehmer/Innen: Ramona Ruch, Brigitte Schweizer, Alexandra Hense, Coni Bühler, Andreas Neuenschwander, Claudio Fontana, Paul Aebi

Der Himmel ist wolkenverhangen und Regenschauer gehen nieder als wir in Disentis ankommen. Wir entscheiden uns in Curaglia noch einen Kaffee zu nehmen um damit die letzten Feuchtigkeitspakete vorbeiziehen zu lassen. Dies bewährt sich bestens und wir können ohne Regen durchs Val Plattas zur Medelser Hütte aufsteigen. Das Val Plattas zeigt sich als schönes, weitgehend naturbelassenes Gebirgstal. Eindrücklich ist wie der Bach Rein da Plattas sich über eine Ebene schlängelt um dann tosend ins Tal zu stürzen.
Um 16 Uhr, nach 3 Stunden Aufstieg, im oberen Teil im Nebel, errichen wir schweissnass die Hütte oben auf der Fuorcla da Lavaz. Wir löschen unseren Durst auch wenn wir etwas lange auf das Bier warten müssen das nur aus Schaum aus dem Zapfhahn kommen will. Nur für einige Augenblicke lüftet sich manchmal der Nebel und gibt die Sicht frei auf das Weglein das uns am nächsten Tag zum Gletscheranfang bringen wird.

Der Start in den neuen Tag ist vielversprechend. Die Nebeldecke reicht zwar bis zur Hütte aber darüber zeichnet sich eine klarer Himmel ab und der Nebel hat sinkende Tendenz. Um 06:15 ziehen wir von der Hütte los, und steigen über ein markiertes Weglein dem Gletscheranfang entgegen. Bald tröpfelt der Schweiss unter dem Helm hervor, ein deutliches Zeichen für die hohe Luftfeuchtigkeit. Auf den Schneefeldern unterhalb des Gletschers seilen wir an und montieren die Steigeisen. Der nun folgende Aufstieg über Schnee und Eis ist steil aber bald erreichen wir das grosse Gletscherplateau. Im Verlauf des Aufstiegs nehmen Wind und Wolken zu und bald sind wir vom Nebel eingehüllt. Trotzdem finden wir eine gute Stelle um vom Gletscher auf den Felsgrat zu wechseln. Wir lassen dort das Eiszeug zurück und suchen uns einen Weg zum Gipfel. Das ist nicht so einfach sehen wir doch teils kaum mehr als 10 Meter. Nach 3 1/4 Std sind wir beim Gipfelkreuz.
Oben bleiben wir nicht lange. Der Wind ist teils sehr böig und es beginnt zu regnen, dichter Nebel umhüllt uns. Während dem Abstieg auf dem Gletscher benötigen wir noch kurz das GPS um die richtige Richtung zu finden. Aber dann sind wir recht schnell zurück beim Gletscherende. Wir steigen das Weglein wieder hinab das uns viel länger als am Morgen vorkommt. Hier sind wir unterhalb der Wolkendecke und beim Abstieg über den Hüttenweg nach Curaglia haben wir auch noch etwas Sonne. Wie geplant kommen wir rechtzeitig in Curaglia an und treten um 15:30 mit dem Postauto unsere Rückreise ins Emmental an.

Das Wetter hat nicht den Erwartungen (und der Prognose) entsprochen. Trotzdem war es eine interessante und schöne Tour.

Paul Aebi