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Leichte Hochtour Grassen

Samstag 9.7.2022: Eine ausgebuchte Sustlihütte bescherte uns eine abwechslungsreiche, ruhige und billige Hochtour. Beim Sustenbrüggli dem Postauto entstiegen nehmen wir den Aufsteig ins Grassenbiwak in Angriff. Gras, Geröll und Firn in allen Steilheiten machen den Aufstieg abwechslungsreich. Auf dem Grassenjoch ist die Versuchung gross, gleich einzusteigen in die Südwand. Am nächsten morgen werden wir an diese Stelle zurückkehren. Über den Wendengletscher steigen wir 300 Meter ab um dananch die letzten Höhenmeter ins Biwak wieder aufzusteigen. Wir sind die ersten von 14 Personen die im Biwak übernachten werden. So können wir in ruhe Kochen und vor allem die kühlen, untersten Plätze belegen. Es ist angenehm kühl und so essen wir draussen und überlassen der nächsten Gruppe den heissen Herd und die Pfannen zur Weiterbenutzung. Es hat nicht mehr viel Wasser im Regenfass, darum sparen wir uns den Abwasch vor der Weitergabe. Das mehrfach verwendete Teigwarenwasser gleicht am Schluss einer dicken Suppe. Als alle im Bett liegen, teilen wir uns eine Flasche Wein und stossen auf das gemütliche Biwakleben an.

Sonntag 10.7.22: Um 04.45 stehen wir auf, früh, für eine recht kurze Tour. Doch so haben kein Gedränge beim Morgenessen. Mit den anderen im Biwak haben wir das so abgesprochen. Mir ist es recht, wenn wir bei Tagesanbruch los können. Wir steigen die ersten Meter auf den Wendengletscher ab, seilen an und steigen kurz darauf an grossen Spalten vorbei ins Grassenjoch auf. Dort empfängt uns ein unangenehmer Wind. Schnell rüsten wir zum Klettern, um der Winddüse zu entkommen. In hübschen Seillängen klettern wir einfach durch die Südwand, steigen über Blockfelder zu einem Grätlein und erklimmen dieses bis zum Gipfel. Um 9.30 rasten wir beim mächtigen Gipfelkreuz und geniessen eines der wenigen Sonnenfenster an diesem Morgen. Wir schütteln unseren Biwakgenossen die Hand - sie sind von der Nordseite aufgestiegen - steigen ab und der Gipfel hüllt sich wieder in Wolken. Der einfache Grat führt uns bis kurz vor den Stössensattel wo eine breite Schneerinne den Abstieg erleichtert. Später in der Saison wird diese Abstiegsmöglichkeit wohl nicht mehr bestehen. Am Fusse des Stössenfirns können wir die Gletscherausrüstung ablegen, die Steigeisen waschen und den restlichen Lunch vertilgen. Als nächstes wartet der Fruchtkuchen der Sustlihütte. Über einen markierten Weg erreichen wir diese bereits kurz vor Mittag und können so in Ruhe einen Kaffee trinken, bevor es die letzen Höhenmeter zurrück zur Passstrasse und auf das Postauto geht. Selbst da bleibt noch Zeit, im Bach eine Abkühlung zu nehmen. Eine schöne Tour war's!

Florian Zwahlen